Fahrkartenkauf mit Gesicht

RMV und VGF testen Automaten mit Video-Beratung

Seit heute testen der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) eine neue Funktion an zwei Fahrkartenautomaten: Fahrgäste können sich nun über Videotelefonie live von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des RMV-Servicetelefons beraten lassen. Auch der Kauf von Fahrscheinen ist Video-assistiert möglich. „Die beiden umgerüsteten Automaten der VGF stehen an den Stationen „Willy-Brandt-Platz“ und „Bornheim Mitte“, jeweils in der B-Ebene. Die Umrüstung von drei weiteren Automaten an den Stationen „Hauptwache“, „Höchst Bahnhof“ und „Festhalle / Messe“ ist in Planung“, informiert Oberbürgermeister Peter Feldmann am heutigen Mittwoch, 29. Juli 2020.

Individuelle Beratung durch speziell geschulte Service-Agents

„Täglich sind tausende Geschäftsreisende, Touristen, Besucherinnen und Besucher in unserer Heimat-Metropole Frankfurt unterwegs. Wir erhoffen uns durch die Video-Beratung eine einfachere Nutzung des ÖPNV für diese Ortsfremden, die sich nicht mit der Bedienung der Automaten auskennen“, so Feldmann.

Unterstützung und Hilfe erhalten natürlich auch Frankfurterinnen und Frankfurter sowie Gäste aus der Region, wenn beim Ticketkauf Fragen aufkommen. Auf Wunsch kann man sich an den zwei Automaten täglich von 7 bis 20 Uhr eine Beraterin oder einen Berater per Video hinzuschalten.

Die Beratung ist sowohl in Deutsch als auch in Englisch möglich. Unter anderem zählen die Verbindungsauskunft, Tarifinformationen, Infos zum Handyticket oder zur 10-Minuten-Garantie zum Serviceangebot. 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RMV-Tochter rms erhielten eine spezielle Schulung für die Videoberatung.

„Bislang bieten wir unseren Fahrgästen persönliche Beratung in den 50 RMV-Mobilitätszentralen oder -infos an wichtigen Knotenpunkten. Mit den Video-Automaten können wir auch Menschen an kleineren und dezentraleren Bahnhöfen selbst zu komplexeren Produkten individuell beraten“, so RMV-Geschäftsführers Prof. Knut Ringat.

„Nachdem wir unsere 600 Ticketautomaten in den letzten Jahren generalüberholt und mit Touchscreen, Kartenterminals und eTicket-Funktionen auf den neuesten Stand der Technik gebracht haben, wollen wir nun im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung eine weitere zukunftsweisende Funktion für unsere Fahrgäste testen“, erläutert Thomas Wissgott, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der VGF, die Hintergründe des Pilotversuchs. „Der Ticketkauf am Automaten wird damit leichter, die Service-Agents helfen bei der Wahl der Fahrkarte. Nur zahlen muss man noch selbst“, so Wissgott weiter.  

Zu erkennen sind die Automaten an ihrer gelben Lackierung und der Aufforderung „Sprich mit mir!“. Mindestens zwei Jahre soll der Test laufen und zeigen, ob und in welchem Ausmaß die Fahrgäste die Videounterstützung in Anspruch nehmen, welche Produkte dabei besonders gefragt sind und ob mittelfristig die Umrüstung weiterer Automaten in Betracht gezogen werden könnte.

Kontaktloser Ticketkauf

Auch ihre Fahrkartenautomaten ohne Videofunktion hat die VGF weiterentwickelt: An allen 600 Geräten können Fahrgäste ab sofort kontaktlos mit der Girocard oder Kreditkarte bezahlen. Das erspart beim Bezahlen von kleineren Beträgen, beispielsweise für Einzel- und Tageskarten, die Eingabe eines PINs. Zusätzlich ist nun auch das mobile Zahlen mit dem Smartphone an alle Geräten möglich. Das Bezahlen wird damit unkomplizierter und wer möchte, kann dabei auf Kleingeld verzichten.