Die Stadt und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) haben gemeinsam ein wichtiges Infrastrukturprojekt erfolgreich abgeschlossen: den barrierefreien Ausbau der Straßenbahnhaltestellen sowie der gegenüberliegenden Bushaltestelle „Stresemannallee/Mörfelder Landstraße“. Mit dem Projekt wurde nicht nur die Mobilität für alle Fahrgäste deutlich verbessert, sondern der öffentliche Raum zugleich funktional, gestalterisch und ökologisch aufgewertet. Grünflächen und Bepflanzungen entlang der Haltestellen sorgen für ein angenehmeres Stadtbild, verbessern das Mikroklima und leisten einen Beitrag zur Stadtnatur.
Barrierefreiheit umgesetzt – Fußverkehr gestärkt
Im Sinne des Leitbilds „Mobilität für alle“ wurden die Haltestellen so umgebaut, dass sie uneingeschränkt von mobilitätsbeeinträchtigten Personen genutzt werden können und von allen zu Fuß gehenden bequem erreicht werden.
Dafür wurden die Straßenbahnsteige auf 25 cm über Schienenoberkante erhöht und auf 40 Meter verlängert. Neue Querungsmöglichkeiten mit taktilen und akustischen Signalen sowie überarbeitete Wartehallen mit klimaaktiven Gründächern und moderner Ausstattung sorgen für mehr Komfort und Sicherheit. Auch die Bushaltestelle wurde auf 12 Meter Länge und 22 cm Höhe barrierefrei ausgebaut. Zusätzlich haben die Haltestellen auch eine begrünte Wartehalle bekommen. Alle Zuwege sind mit flachen Rampen, abgesenkten Bordkanten und Leitelementen barrierefrei gestaltet.
„Mit dem Abschluss dieses Projekts setzen wir ein starkes Zeichen für eine inklusive Stadt. Barrierefreiheit ist ein zentraler Baustein moderner Mobilität und stärkt den Fußverkehr. Wenn dabei der öffentliche Raum gestalterisch und umweltbewusst aufgewertet wird, ist das ein deutliches Plus für Fahrgäste und auch für die Menschen, die dort wohnen“, betont Wolfgang Siefert, Dezernent für Mobilität in Frankfurt.
Neugestalteter Straßenraum wertet Verkehrsflächen auf
Im Zuge des Projekts, an dem auf städtischer Seite Amt für Straßenbau und Erschließung sowie Grünflächenamt beteiligt sind, wurde auch die angrenzende Stresemannallee grunderneuert. Die Verkehrsflächen wurden neu geordnet, Poller und Sperrflächen zurückgebaut. Der Straßenraum wurde aufgeräumt, begrünt und bekam sechs weitere Bäume. Gepflanzt wurden sechs Ulmen (Ulmus hollandica ‚Columella‘), die als robust gelten. In den vier neu angelegten Pflanzinseln hat das Grünflächenamt eine Mischung aus Stauden, Gerüstbildnern, Füllpflanzen, Bodendeckern und Zwiebelgewächsen anlegen lassen, die ebenfalls robust gegenüber klimatischen Erfordernissen sowie pflegeleicht sind. Südlich der Haltestelle befinden sich ergänzend zwei neue Flächen, auf denen sowohl regionales Wiesensaatgut also auch eine Sedunmischung angesät wurden. „Dieses Projekt zeigt, dass jede Mobilitätsmaßnahme auch eine Chance für mehr Stadtnatur ist. Die neuen Pflanzflächen, klimaaktiven Gründächer und zusätzlichen Bäume sind wichtige Bausteine, um unsere Stadt widerstandsfähiger gegen Hitze zu machen. Eine barrierefreie Haltestelle, die zugleich das Mikroklima verbessert – genau in diese Richtung wollen wir als Stadt weitergehen“, sagt Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodriguez.
Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen
Auch die gesamten Verkehrswege konnten optimiert und neugeordnet werden.
Der Straßenraum hat jetzt eine definierte Fahrbahnbreite mit Radwegen und Fußgängerführung. Die Fahrradspur wurde mit farblichen Radfahrstreifen und Sicherheitstrennstreifen umgesetzt. Durch bauliche Materialabsetzungen sind die Radwege für PKW-Fahrer, aber insbesondere auch für seheingeschränkte und blinde Personen so markiert, dass ein Höchstmaß an Verkehrssicherheit hergestellt ist. Dies gilt auch für die Gestaltung einer Gehwegüberfahrt für den querenden Fuß- und Radverkehr in der Liegnitzer Straße.
Zwei Behindertenparkplätze sowie Radabstellanlagen wurden ebenfalls neu eingerichtet,
Das Überholen eines an der Bus-Haltestelle wartenden Busses durch den Individualverkehr wird zukünftig bautechnisch nicht mehr möglich sein. Dadurch wird das Unfallrisiko deutlich gesenkt.
„Mit den neuen Haltestellen setzen wir ein klares Zeichen für einen modernen, sicheren und barrierefreien Nahverkehr in Frankfurt. Der verbreiterte Bahnsteig erhöht die Sicherheit unserer Fahrgäste deutlich. Dank des reibungslosen Ablaufs und der guten Zusammenarbeit mit der Stadt konnten wir das Projekt sogar einen Monat früher abschließen“, freut sich VGF-Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin Kerstin Jerchel.
Projektumfang und Finanzierung
Die Gesamtfläche der Baustelle betrug rund 4.280 Quadratmeter. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 4,037 Millionen Euro brutto. Davon trug die VGF etwa 2,045 Millionen Euro, der städtische Anteil lag bei rund 1,992 Millionen Euro. Die Bauzeit erstreckte sich vom 27. Januar bis zum 24. Oktober 2025.
Verkehrsführung während der Bauzeit
Während der Arbeiten kam es zu temporären Einschränkungen im Straßenverkehr, darunter mehrere Vollsperrungen der Stresemannallee sowie der Einfahrt in die Liegnitzer Straße. Der Ausbau der Straßenbahnhaltestelle erfolgte unter laufendem Betrieb, lediglich vom 3. bis 5. März 2025 war eine Gleissperrung mit Schienenersatzverkehr erforderlich.