Was geschah am Riedberg?

Und was am Hauptbahnhof? Die Präventionskampagne der VGF ist wieder in der ganzen Stadt zu sehen.

Auf Plakaten im ganzen Stadtgebiet sowie digital im Netz und in den Sozialen Medien ruft die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) erneut zu mehr Aufmerksamkeit und Vorsicht im Straßenverkehr auf – besonders dort, wo PKW-, Rad- und Fußverkehr den Schienenverkehr treffen.

 

Unfallursachen sind vielfältig

Die VGF betreibt 283 U-Bahnwagen und 115 Straßenbahnen und ein Betriebsnetz von rund 220 Kilometern Linienlänge. Oft fahren die Bahnen im gemischten Verkehr, in teils sehr engen, oft viel befahrenen und belebten Straßen wie auf der Schweizer Straße, der Mainzer Landstraße oder entlang der Eckenheimer Landstraße. Hier müssen sich Autofahrer:innen, Radfahrende, Fußgänger:innen und der Bahnverkehr arrangieren, damit alle sicher an ihr Ziel kommen.

Besonders gefährdet sind Fußgänger:innen sowie Rad- und Rollerfahrer:innen, denn hier kommt es schnell zu schweren und teils tödlichen Unfällen mit Straßenbahnen und U-Bahnen. Die Unfallursachen sind vielfältig: Unachtsamkeit beim Überqueren der Gleise, Wenden an verbotenen Stellen, Ignorieren von roten Ampeln. Manchmal fehlt die Aufmerksamkeit oder die richtige Einschätzung von Gefahren, oft lenkt das Handy oder vielleicht die Mitschüler:innen ab oder das eigene Tempo oder die eigene Kraft wird überschätzt. Hinzu kommt, dass Bahnen, anders als Fahrräder und Autos, nicht ausweichen können. Ihr Bremsweg ist lang und beträgt bei rund 50 km/h bis zu 30 Meter. Bei Glätte, Schneefall oder Regen wird die Situation im Straßenverkehr nicht nur für alle Verkehrsteilnehmenden unübersichtlicher, die Bremswege von U- und Straßenbahnen können sich zusätzlich verlängern.

 

Gefahren kennzeichnen, Bewusstsein schaffen, Aufmerksamkeit schärfen

Die VGF hat in den vergangenen Jahren viel getan, um Überwege sicherer zu machen. So haben diese zum Beispiel auffällige Beschilderungen und große Ampeln erhalten, der Asphalt wurde gelb eingefärbt und große Piktogramme auf den Böden angebracht. Sogenannte „Z-Gitter“ sorgen dafür, dass Passant:innen auf den Verkehrsinseln den Bahnen immer ein Stück entgegenlaufen, bevor sie die Gleise queren und sie diese so im Blick haben können.

 Starke Motive für mehr Gefahrenbewusstsein

Auch die jetzige Plakatierung und die Präsenz in den Online-Medien soll gerade in der dunklen Jahreszeit helfen, die Aufmerksamkeit zu erhöhen und die Gefahren im Straßenverkehr deutlich zu machen.

Die Motive sprechen eine breite Altersgruppe und unterschiedliche Verkehrsteilnehmende an. Die VGF erhofft sich eine ebenso positive Wirkung der Kampagne wie im vergangenen Jahr. Unter sicherffm.de zeigt sie, wer neben den eigentlichen Opfern ebenfalls von schweren Unfällen betroffen ist und was solche Situationen bei Rettungskräften, den Fahrer:innen oder auch bei Augenzeug:innen auslösen. Mit ihrer Unfallprävention an Schulen möchte die VGF das Thema bei Schülern und Schülerinnen vorwiegend für die Klassen 5 bis 7 platzieren, die mit zunehmender Selbstständigkeit und der Nutzung von Smartphones eine wichtige Zielgruppe sind.

Die VGF will mit ihrer Kampagne sensibilisieren, nicht belehren. Sie erzählt die „Geschichten hinter den Geschichten“, die zeigen sollen, wie es zu dem jeweiligen tragischen Unfall kam. „Tatortbilder“ zeigen defekte Gegenstände wie rote Kopfhörer, eine Sporttasche oder einen auf den Schienen liegenden Seitenspiegel. Die Frage „Was geschah…?“ soll dazu animieren, sich mit der Situation auseinanderzusetzen.

Dazu Wolfgang Siefert, Mobilitätdezernent der Stadt Frankfurt: „Sicherheit im Straßenverkehr ist kein Randthema, sondern eine zentrale Aufgabe für unsere Stadt. Jede und jeder von uns kann von einem Moment der Unachtsamkeit betroffen sein. Dass die VGF diese Kampagne nun erneut in die Stadt bringt, unterstreicht, wie wichtig dieses Thema ist. Und sie schafft ein Bewusstsein, das wir dringend brauchen. Mir ist wichtig, dass Frankfurt eine Stadt bleibt, in der sich alle Menschen sicher bewegen können, egal ob zu Fuß, mit dem Rad, mit Bus und Bahn, oder mit dem Auto. Deshalb danke ich der VGF für das wichtige Engagement in der Präventionsarbeit.“

Steffen Geers, Geschäftsführer der VGF, ergänzt: Wir setzen uns seit vielen Jahren für Prävention ein, denn jeder Unfall ist einer zu viel. Um Unfälle zu vermeiden, arbeiten wir übergreifend mit den Rettungskräften, der Polizei und der Stadt zusammen, um bauliche Maßnahmen und Aufklärung in Schulen oder für Senioren umzusetzen. Aber auch unsere Mitarbeitenden haben wir im Blick:  schon die Fahrausbildung legt Wert auf Unfallvermeidung. Und für den Fall, dass doch etwas passiert, haben wir ein tatkräftiges Kriseninterventionssystem.“

Der zweite Kampagnenslot startete heute, dem 15. Dezember. Ein weiteres Motiv erscheint Anfang des Jahres 2026 auf City-Lights und Allgemeinstellen sowie online.