Mit vereinten Kräften intelligente Verkehrssysteme auf die Straße bringen

„C-ITS Forum“ findet erstmals in Frankfurt am Main statt – Rund 150 Mobilitätsexpert:innen diskutieren Rahmenbedingungen für den zukünftigen Regelbetrieb von kooperativen intelligenten Verkehrssystemen (C-ITS)

Frankfurt am Main, 27. Februar 2024. Digitale Technologien sind fester Bestandteil der zukünftigen Mobilität. Vernetzte Fahrzeuge, die untereinander und mit der Infrastruktur Daten austauschen, machen den Verkehr von morgen sicherer und effizienter, verbessern den Verkehrsfluss und bieten neue Möglichkeiten für das Mobilitätsmanagement. In jahrelanger Forschungsarbeit und Pilotprojekten sind kooperative intelligente Verkehrssysteme und -dienste (kurz C-ITS) erprobt und zur Marktreife entwickelt worden. Was braucht es nun, um C-ITS in den Regelbetrieb zu bringen? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine neue Fachtagung, die heute und morgen im Stadthaus Frankfurt stattfindet. Beim „C-ITS Forum“ diskutieren rund 150 Mobilitätsexpert:innen mit Vertreter:innen von Verkehrsbetrieben und Infrastrukturbetreibern, aus Politik und Wissenschaft Rahmenbedingungen, notwendige Handlungsschritte und Entscheidungen, um mit vereinten Kräften intelligente Verkehrssysteme auf die Straße zu bringen.

Das „C-ITS Forum“ ist eine gemeinsame Initiative des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Open Traffic Systems City Association (OCA), des Mobilitätsnetzwerks ITS mobility, der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF), des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI sowie der Autobahn GmbH des Bundes. Sie sind gemeinsam in verschiedenen Fachgremien und laufenden C-ITS-Projekten vertreten und beraten sich hier regelmäßig, wie intelligente Verkehrssysteme zeitnah in den alltäglichen Betrieb übergehen können. Mit dem „C-ITS Forum“ wollen sie nun eine Plattform für einen noch intensiveren Austausch schaffen. Alle am Betrieb des Verkehrssystems beteiligten Akteur:innen sollen an einen Tisch kommen und umfassende Informationen erhalten. Es geht darum, Meinungen einzuholen, Handlungsbedarfe zu identifizieren und Entscheidungen voranzubringen.

Die zweitätige Fachveranstaltung, die unter dem Titel „Vernetzt. Sicher. Harmonisiert.“ steht, wird federführend von ITS mobility, dem größten deutschen Kompetenznetzwerk für intelligente Verkehrssysteme (engl. intelligent transport systems, ITS) mit Hauptsitz in Braunschweig, organisiert. Gastgeber im Stadthaus ist die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF).

Das Vortragsprogramm widmet sich zunächst den Potenzialen von C-ITS: Moderne Kommunikationstechnologie befähigt Fahrzeuge dazu, untereinander und mit der Verkehrsinfrastruktur, zum Beispiel Ampeln oder Baustelleneinrichtungen, Daten auszutauschen – drahtlos, ad hoc und entlang definierter Standards, die sicherstellen, dass die vernetzten Verkehrsteilnehmer allerorts und herstellerübergreifend „die gleiche Sprache sprechen“. Verkehrsteilnehmer können so Informationen und Warnmeldungen erhalten, zum Beispiel zu Stauenden, Baustellen oder liegen gebliebenen Fahrzeugen auf ihrer Route.

Diese und weitere C-ITS-Dienste sind im Rahmen zahlreicher Projekte und auf Testfeldern für vernetzte Mobilität aufgebaut und erprobt worden, unter anderem im von der Europäischen Kommission geförderten Pilotprojekt „C-Roads Germany“ in Niedersachsen und Hessen. Anwendungsfälle für das städtische Umfeld und den öffentlichen Verkehr, etwa die Bevorrechtigung von ÖPNV- oder von Einsatzfahrzeugen an Ampeln, haben unter anderem die Städte Hamburg, Kassel und Dresden im Rahmen der Projekterweiterung „C-Roads Germany – Urban Nodes“ umgesetzt.

Erfahrungsberichte und Best-Practice-Beispiele aus diesen Städten sind ebenso Gegenstand des „C-ITS Forums“ wie die Rahmenbedingungen, die sicherstellen, dass C-ITS fahrzeug- und infrastrukturseitig, orts- und herstellerübergreifend einheitlich betrieben werden. Hierfür sind zum Beispiel technische und organisatorische Standards definiert, Schnittstellen konzipiert, Nachrichtenformate vereinbart, Regeln der IT-Sicherheit festgelegt worden. Konkrete Handlungsschritte und Empfehlungen, mit denen Verkehrsbetriebe und kommunale Infrastrukturbetreiber den Betrieb von C-ITS zeitnah realisieren können, sind unter anderem Gegenstand einer Podiumsdiskussion. 

Praktische Ein- und Ausblicke für den C-ITS-Betrieb bieten nicht nur die Erfahrungsberichte der Städte, Forschungspartner und Organisatoren, sondern auch eine Pitch-Session mit Unternehmensvertretern, die konkrete Lösungen für vernetzte Fahrzeuge und Infrastrukturen vorstellen, und einige Showcases
C-ITS-fähiger Fahrzeuge rund um das Stadthaus am zweiten Veranstaltungstag.