Dieses Verfahren testet die VGF im Europaviertel
Auf rund 800 Quadratmetern des Tunnelportals für die Verlängerung der U5 ins Europaviertel hat die VGF die Dispersion der Firma Photokat auftragen lassen. Diese reinigt laut Hersteller nicht nur die Luft, indem sie die Schadstoffe entzieht und somit ebenso effektiv ist wie 56 große Laubbäume, sondern schützt auch die Oberfläche vor Algen- und Schimmelbefall. Voraussetzung ist Licht. Da die Rampe offen liegt und eine freie unbeschattete Fläche bietet, sind das beste Voraussetzungen, um den Effekt zu testen.
Thomas Raasch, Geschäftsführer der VGF, ist optimistisch: „Wenn wir damit der Umwelt und den Anwohner:innen etwas Gutes tun und gleichzeitig die Substanz unserer Gebäude und Bauwerke schützen, lohnt sich der Aufwand. Sollten die Ergebnisse die Erwartungen erfüllen, werden wir weitere Flächen damit behandeln.“
Die Kosten für die zusätzliche Behandlung der Betonflächen liegen bei 30 €/qm.
Graffitischutz weiterhin umsetzbar
Die VGF behandelt einen Großteil ihrer zugänglichen Flächen seit vielen Jahren mit einem Graffitischutz. Dafür werden die Flächen gereinigt und anschließend mit einer dünnen Wachsschicht besprüht. Gesprühte Farbe hält dann sehr schlecht, verläuft und kann mit heißem Wasser ohne Reinigungsmittel abgewaschen werden. Die Fläche ist umgehend sauber.
Dieser Schutz kann auch weiterhin auf die behandelten Wände mit der photokatalytischen Dispersion aufgetragen werden. Das Tunnelportal der Europa-Allee zwischen Emser Brücke und Skyline Plaza ist bereits mit beiden Verfahren besprüht.
„Wir werden uns anschauen, wie sich die Oberfläche in den nächsten Monaten verhält. Setzt sie Moos an oder veralgt sie, funktioniert das Verfahren nicht. Bleibt sie unbeschadet, können wir davon ausgehen, dass der photokalytische Prozess erfolgt ist“, erläutern Arno Krauß, VGF-Sachgebietsleiter der Bauunterhaltung und Wolfgang Röttger, Geschäftsführer der MCC-Dienstleistung GmbH, dessen Firma im Auftrag der VGF die Arbeiten umgesetzt hat.
Photokatalytische Luftreinigung – Wirkungsweise am Beispiel Titandioxid
Das Verfahren beruht auf der Photokatalyse, bei der Titandioxid (TiO2) als Katalysator dient. Unter Einstrahlung von (meistens) UV-Licht werden an der Oberfläche des Titandioxids Radikale gebildet, die organische Substanzen zersetzen und gasförmige Stoffe oxidieren können …. Im Falle der Oxidation von Stickoxiden erfolgt eine Umwandlung von NO und NO2 in Nitrat (NO3−). Dieses ist gut in Wasser löslich und wird mit dem Regenwasser von der Oberfläche abgeführt. Der Katalysator wird bei der Reaktion nicht selbst verbraucht und bleibt somit im Baustoff für die Zeit seines Bestehens enthalten. (Quelle: Wikipedia)